Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Apropos 20er Jahrgänge: In Jerusalem lebt die Lyrikerin und Künstlerin Eva Avi-Yonah, die 1921 in Wien geboren wurde. In ihrer Wohnung trifft sich einmal im Monat ein Kreis von zwölf Dichtern, fast alle Emigranten aus Deutschland, der Bukowina und Österreich, die einander ihre auf Deutsch geschriebenen Gedichte vorlesen. Eine Auswahl erschien jetzt auf Deutsch. Besprechung in der FAZ vom 20.1.
Dorothee Wahl (Hrsg.)
Lyris. Deutschsprachige Dichterinnen und Dichter in Israel
Beerenverlag, Frankfurt am Main 2004
ISBN 3929198401,
Gebunden, 170 Seiten, 29,00 EUR
Hier ein Artikel der jüdischen Kulturzeitschrift David über deutschsprachige Autoren in Israel. Darin über Lyris und über die Lyrikerin Lilit Pavell:
Die Anforderung, mehrmals im Leben sich einer neuen Sprache, dem Leben in einer neuen, ungewohnten Umgebung anpassen zu müssen, erklärt die Multikulturalität der Autoren und das häufige Phänomen der Zwei- und Mehrsprachigkeit. Vor allem schreibende Frauen sind es, die ihre Texte mehrsprachig verfassen. Eine von ihnen, die in Stettin geborene Lyrikerin Lilit Pavell, kam 1933 als Zionistin nach Palästina. Bemerkenswert ist, dass sie zunächst begann, Lyrik in englischer Sprache zu schreiben und erst später, seit 1970 auf deutsch.
Ausgelöst wurde ihr Schreiben in deutscher Sprache durch eine Reise nach Deutschland: Ausgesetzt der Erinnerung an Vergangenes schrieb sie hier ihr erstes deutschsprachiges Gedicht mit dem bezeichnenden Titel „Vergessene Kindheit“. Das Schreiben versteht Lilit Pavell als Akt des Widerstandes gegen „Vergänglichkeit“ und „Vergeblichkeit“.
Gedichte von Lyris-Autorinnen in:
Mnemosyne. ZEIT-Schrift für jüdische Kultur. Organ des Vereins Mnemosyne – Gesellschaft für Erinnerung, hrsg. von Armin A. Wallas† und Andrea M. Lauritsch
Bd. 29, Sommer 2004, 200 S., 14,00 €, br., ISSN1022-2642
Neueste Kommentare