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Veröffentlicht am 18. Dezember 2003 von rekalisch
In einem seiner bisher letzten Bücher, Hinab Hinab von 1998, steht das Gedicht Die Dichtung brennt, das die Frage nach dem Sinn von Poesie angesichts des Krieges stellt. „Das Feuer setzt Satzzeichen. / Das flinke Feuer mit verkohlten Augen / blättert die Blätter mit Flammenfingern. // (… Es brennen die Rosen in umfriedeten Gärten. / Es brennen die Spelunken, die Stäbe der Minarette brechen. / Die Kirchen brennen / Im Feuer die verkohlte Frage: / Was ist ein Gedicht.“ Die Strophe ist zu Ende, keine Antwort, es folgt: „Es brennen alle auf einmal in Brand gesteckten Gesichter der Uhren. / Vergangene Zeit, kommende Zeit / schwirren aus den Flammen der Jetztzeit. / Auf die Frage: Was ist der Tod, / tropft Blut / aus der Todeswunde des gerade Geborenen.“ Blut ist hier keine Metapher. / Hans-Peter Kunisch, Die Zeit 52/2003
Dane Zajc: Hinter den Übergängen
Gedichte u. Stimmen, teils zweisprachig; aus dem Slowenischen von Fabjan Hafner; Nachwort von Ales Steger; enthält CD, gesprochen und gesungen von Dane Zajc und Janez Skof; Klett-Cotta, Stuttgart 2003; 144 S., 22,50 EURO
Kategorie: Slowenien, SlowenischSchlagworte: Dane Zajc, Hans-Peter Kunisch
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