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Veröffentlicht am 18. Februar 2003 von rekalisch
Verse des alten Gleim in der Süddeutschen:
Man braucht keine Gelehrsamkeit, um an den anakreontischen Liedern noch Freude zu haben. Wie in den reimlosen Kurzzeilen über den Westwind Zefir die vernünftige Leidenschaft des Enthüllens besungen wird, muss uns frischer erscheinen als noch vor 100 Jahren, weil wir die Muster fast vergessen haben, die in diesen lichten Gedichten, in einer Literatur ohne Originalitätsgebot, variiert werden. Seht, dort schwärmt er um das Mädchen! / Seht, der Zefir jagt das Mädchen! / Seht, jetzt schwärmt er um den Busen! / Seht, jetzt weicht die leichte Seide! / Seht, jetzt zeigt er uns den Busen. /Kommt, wir wollen näher laufen, / Denn er soll uns noch was zeigen! / Jens Bisky, SZ 18.2.03
JOHANN WILHELM LUDWIG GLEIM: Ausgewählte Werke. Herausgegeben von Walter Hettche. Wallstein Verlag, Göttingen 2003. 768 Seiten, 29 Euro.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Jens Bisky, Johann Wilhelm Ludwig Gleim
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