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Veröffentlicht am 14. Dezember 2002 von rekalisch
Meret Oppenheim hat sich selber vergnügt zugeschaut, wenn sie schrieb. Sie beobachtete ihre Spracheinfälle und was die so alles anrichten, «mitnichten mitneffen mit Kaspar mit Kuchen». Sie verfolgte, wie Klänge sich weiterzeugen, welche Silben und Wörter sie nach sich ziehen. So: «Kacherache, panache, / Lob dem schüchternen Wallachen.» Oder so: «es wird gesiebt, geachtet / Und neun und gut geschlachtet.» Das freie Assoziieren setzt den gewohnten Zusammenhalt des Gedichts ausser Kraft, den Zusammenhalt von Thema und Aussage. Dieser Auflösung setzt Oppenheim – mit strengem Auge – eine neue Kohärenz entgegen. / Beatrice von Matt, NZZ 14.12.02
Meret Oppenheim «Husch, husch, der schönste Vokal entleert sich». Gedichte, Prosa. Hrsg. von Christiane Meyer-Thoss. Mit Abb. und 1 CD. Suhrkamp-Verlag, Frankfurt am Main 2002. 191 S., Fr. 39.50
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Beatrice von Matt, Meret Oppenheim
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