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Veröffentlicht am 21. Oktober 2002 von rekalisch
Michel Boy trägt die beiden Gedichte, die unbekümmert um Genreschranken oft wie aufgeregte und dramatisch zugespitzte Erzählungen daherkommen, vor, wie sie unbedingt vorgetragen werden müssen: Er tritt nicht als Rezitator auf, sondern verkörpert einen Sprecher, der sich zuerst in Rage redet und dann, von der eigenen Suada mitgerissen, den roten Faden fast verliert. Tatsächlich gibt es zumal in Crosse en l’air (das ist der Bischofsstab in der Luft) die abenteuerlichsten Verwicklungen; kein noch so ernstes Thema hindert Prévert , den Eigenbewegungen der Wörter nachzugehen und etwa um einer Verkettung von Assonanzen willen immer neue Situationen zu erfinden und manchmal geradewegs in den schönsten Dada-Nonsens abzudriften. / FR 21.10.02
Kategorie: Frankreich, FranzösischSchlagworte: Jacques Prévert, Michel Boy
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