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Veröffentlicht am 4. September 2002 von rekalisch
ENZENSBERGER: Ich glaube nämlich, daß die intellektuelle und künstlerische Produktion nur sehr schwer totzukriegen ist. Die Lyrik zum Beispiel, die mir persönlich sehr am Herzen liegt, wäre nach allen ökonomischen Gesichtspunkten schon immer zum Aussterben verurteilt gewesen, und trotzdem hält sie sich nach wie vor, notfalls eben in der Form der Samisdat. Das Unkraut setzt sich auf irgendeine Weise durch. Dabei kann auch das Internet eine Rolle spielen, wie man etwa in China sieht, einem Land, in dem eine freie Presse überhaupt nicht existiert.
BARBIER: Das stimmt. Die Lyrik scheint ein Gut zu sein, das zugleich sein eigener Marktpromoter ist. Wenn es gut geht, schafft sich Lyrik eine Gesellschaft, die bereit ist, sie für viel Geld am ökonomischen Leben zu erhalten. / FAZ 4.9.02
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Hans Magnus Enzensberger
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