Camilo José Cela

Im Alter von 85 Jahren ist gestern in Madrid der spanische Romanautor und Nobelpreisträger Camilo José Cela gestorben. Sein vielseitiges Werk zeugt von grosser, lebensnaher Ausdrucksfähigkeit … Camilo José Cela wurde am 11. Mai 1916 in Iria Flavia (Provinz La Coruña) als Sohn einer englischen Mutter und eines galizischen Vaters geboren. 1925 übersiedelte die Familie nach Madrid. In Madrid begann Cela ein Medizinstudium, wandte sich aber bald der Literatur zu und schloss auch sein Jusstudium nicht ab. In den 30er Jahren arbeitete er als Journalist bei der Zeitung «Arriba». Im Bürgerkrieg schloss er sich den aufständischen Truppen General Francos an und wurde schwer verwundet. Nach dem Krieg schrieb Cela zunächst für Blätter der faschistischen Organisation Falange und arbeitete als Zensor des Franco-Regimes. Sein 1942 erschienener Roman «Pascual Duartes Familie», in dem Cela seine Kriegserlebnisse verarbeitete, fiel allerdings selbst der Zensur zum Opfer und wurde verboten. Mit ihm hatte Cela die realistische Literaturform des «tremendismo» geschaffen, die sich durch eine düstere, raue und gewaltsame Sprache auszeichnete und die Literatur in Spanien und Lateinamerika stark beeinflusste. / Landbote Winterthur 18.1.02 – Nachrufe auch in FAZ, Süddeutsche, NZZ, FR…

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