Schlagwort: Christoph Bartmann

91. „Hacks ist wieder da“

Hacks ist wieder da. Oder war er vielleicht nie weg? Immerhin findet man ja seine Gedichte bis heute in den Lesebüchern, immerhin ist sein Theaterstück „Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe“ aus dem Jahre 1976 eines der meistgespielten deutschen… Continue Reading „91. „Hacks ist wieder da““

164. Lyriker in Reykjavik

Ein Lyriker in Reykjavik hat es nicht leicht. Das liegt zum einen Teil an den wenig lyrikfreundlichen Bedingungen, die Reykjavik zu bieten hat, zum anderen daran, dass es Lyriker generell nicht leicht haben. Aber Sturla Jãn, der einer von Islands bekannteren Lyrikern ist, kann… Continue Reading „164. Lyriker in Reykjavik“

75. Gar nicht rätselhaft

„Eiserne Gutmütigkeit!“ Oder auch, an einer anderen Stelle in Hans Magnus Enzensbergers neuem Gedichtband „Rebus“: „gußeiserne Gutmütigkeit“. Die schöne Wortfügung taucht in den letzten Jahren bei Enzensberger immer wieder einmal auf; als hätte sich da im lyrischen oder biographischen Ich eine bestimmte Haltung gefestigt,… Continue Reading „75. Gar nicht rätselhaft“

84. Trunkenheit des Leibs oder der Seele?

Von Trunkenheit ist allerorts die Rede bei Rumi, dem Gründer des Ordens der tanzenden Derwische, doch die Trunkenheit des Leibes bedeutet nichts gegen die Trunkenheit der mystischen Seele. „Im Kelch, den ich ergreife, ist Wein von lauterem Lichte.“ Trunken vom Lichte Gottes, entdeckt der… Continue Reading „84. Trunkenheit des Leibs oder der Seele?“

Völlig indifferent, äußerst fatalistisch, extrem bourgeois

Im Jahr 1932 beurteilt die neue sowjetische Literatur-Enzyklopädie Ossip Mandelstam wie folgt: Sein Schaffen sei „der künstlerische Ausdruck des Bewusstseins der Großbourgeoisie“, es zeige „völlige Indifferenz der Gegenwart gegenüber“, „äußersten Fatalismus und die Kälte innerer Gleichgültigkeit“ sowie „extrem bourgeoisen Individualismus“. Schwer kann man sich… Continue Reading „Völlig indifferent, äußerst fatalistisch, extrem bourgeois“

Fegefeuer der Moderne

Den Sommer und Herbst 1945 verbrachte Ezra Pound unter Umständen, die denen in Guantanamo Bay vielleicht nicht ganz unähnlich waren. Als Häftling oder „Trainee“ des U.S. Disciplinary Training Centers in der Nähe von Pisa war er drei Wochen lang bei glühender Hitze in einem… Continue Reading „Fegefeuer der Moderne“

Spracharbeit

Der Genosse Stalin kommt ins Bild, „mit Imkerstiefeln, Handschuhen/und Pfeife“. Von Honig und Wachs ist die Rede, letzte Zutaten zu Beyers Universum. Zwischendrin der Dichter im Dresdner Garten, wie er den Bienen zuschaut bei einem Spiel, das dem seinen nicht unähnlich ist. Von Stalin… Continue Reading „Spracharbeit“