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Veröffentlicht am 20. Juli 2025 von lyrikzeitung
73 Wörter, 1 Minute Lesezeit
Doris Runge
(* 15. Juli 1943 in Carlow)
natürlich
könnte ich vorher
das handtuch
werfen
den löffel
abgeben
bei sinnen
und nicht gefundenem sinn
das tafelsilber entsorgen
mit oder ohne segen
das weltliche segnen
ohne reue ohne trost
natürlich
werde ich weitergehen
wenn die füße
den dienst versagen
erfindet der kopf
die gängigen
prothesen
Aus: Doris Runge, zwischen tür und engel. Gesammelte Gedichte. Gesammelt und mit einem Nachwort von Heinrich Detering. München: Deutsche Verlags-Anstalt, 2013, S. 93
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Altern, Doris Runge, existenzielle Lyrik, Gedicht, Gegenwartslyrik, lakonischer Ton, Todesmotivik, zwischen tür und engel
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