Bitte um Frieden

221 Wörter, 1 Minute Lesezeit

Giovanni Gioviano Pontano

(* 7. Mai 1429 oder 1428 in Cerreto di Spoleto, Umbrien; † 17. September 1503 in Neapel) 

ÜBER MARS, DER SICH BADET

Ist Mars in den Bädern? Lebt wohl, Heerlager.
Badet selbst Mars? Fort mit euch, all ihr Kriege.
Ist Venus bei ihm? Friede, sei uns gegrüßt.
Das nämlich verlangt Federigos Schicksal.
Du, kleine Venus, du Süße des Himmels,
Zierde der Erde, einzige Linderung,
sei schmiegsam deines Geliebten Verlockung,
umschmeichle den kleinen Mars mit Gesäusel,
lass alles genüsslich und begehrlich sein,
mische süßes Flüstern in deine Küsse;
zu diesem Spiel noch seligere Spiele,
bald dem Müden Ambrosia zu geben,
dass ihm tiefer Schlaf durch alle Glieder schleicht
und der Wahnsinn des Krieges zur Ruhe kommt:
Darum, darum bittet dich Federigo.

Deutsch von Tobias Roth, aus: Giovanni Gioviano Pontano, 1429-1505: Baiae. Zwei Bücher Elfsilber. Berlin: Verlagshaus Berlin, 2016 (Edition ReVers 04), S. 116

II.32 DE MARTE IN BALNEIS LAVANTE // Marsne in balneolis? Valete, castra: / Marsne et ipse lavat? Valete, bella: / Cumque illo est Cytherea? Pax, adesto: / Hoc sors imperat ipsa Federici. / Tu vero, Venerilla, dulce coeli / et terrae decus, unicum et levamen, / mollis illecebras decoro amanti, / blandos Martiolo tuo susurros / fac et delitias libidinesque, / misce et suavia, iunge dulce murmur; / his lusus adhibe beatiores, / mox tinge ambrosio liquore fessum, / somnus quo placidus per ossa serpat / et belli rapidus furor quiescat: / hoc, hoc te rogat ipse Federicus.

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