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Veröffentlicht am 28. Oktober 2024 von lyrikzeitung
Alfred Henschke, genannt Klabund
(* 4. November 1890 in Crossen an der Oder; † 14. August 1928 in Davos)
Liebeslied
Dein Mund, der schön geschweifte,
Dein Lächeln, das mich streifte,
Dein Blick, der mich umarmte,
Dein Schoß, der mich erwarmte,
Dein Arm, der mich umschlungen,
Dein Wort, das mich umsungen,
Dein Haar, darein ich tauchte,
Dein Atem, der mich hauchte,
Dein Herz, das wilde Fohlen,
Die Seele unverhohlen,
Die Füße, welche liefen,
Als meine Lippen riefen –:
Gehört wohl mir, ist alles meins,
Wüßt' nicht, was mir das liebste wär',
Und gäb nicht Höll' noch Himmel her:
Eines und alles, all und eins.
Aus: Klabund, Das Leben lebt. Gedichte. Ausgewählt und herausgegeben von Joseph Kiermeier-Debre. München: dtv, 2003, S. 26
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Klabund
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