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Veröffentlicht am 13. Juli 2023 von lyrikzeitung
Weiter mit der kleinen Serie der Gedichte aus dem Deutschen von Felix Philipp Ingold. Die Gedichte dieses Büchleins (aus dem legendären Rainer Verlag) sind Umdichtungen, Parodien oder Übersetzungen von deutschen Gedichten aus dem klassischen und modernen Kanon jener Jahre aus dem Deutschen ins Deutsche. Wer die Vorlage weiß oder rät, kann gerne Kommentare anfügen. Ansonsten werde ich sie gegen Abend nachliefern.
Felix Philipp Ingold
Wer Hoffen sagt ist Menschen fern wie Bildern Wer erst was blüht aus Minenfeldern meidet Noch geht er abends Licht 'ne Lästerung bekleidet Und immer sanft den Gang der Huren: wildern. Oft scheint die Innenseite Welt zu klein verschlossen Dem dessen Sinn zu zweifeln auch der bloßen So prächtigen Natur erheitert seine Frage Und gerne steht er durch die untern Tage.
Aus: Felix Philipp Ingold, Fremdsprache. Gedichte aus dem Deutschen. Berlin: Rainer, 1984, S. 88
Kategorie: Deutsch, SchweizSchlagworte: Felix Philipp Ingold, Friedrich Hölderlin
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FRIEDRICH HÖLDERLIN
Aussicht
Der offne Tag ist Menschen hell mit Bildern,
Wenn sich das Grün aus ebner Ferne zeiget,
Noch eh des Abends Licht zur Dämmerung sich neiget,
Und Schimmer sanft den Klang des Tages mildern.
Oft scheint die Innerheit der Welt umwölkt, verschlossen,
Des Menschen Sinn von Zweifeln voll, verdrossen,
Die prächtige Natur erheitert seine Tage
Und ferne steht des Zweifels dunkle Frage.
Den 24. März 1671 Mit Untertänigkeit
Scardanelli
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