Todtengräberlied

Veröffentlicht am 1. September 2020 von lyrikzeitung

Ludwig Christoph Heinrich Hölty

(* 21. Dezember 1748 in Mariensee; † 1. September 1776 in Hannover)

Todtengräberlied

Grabe, Spaden, grabe,
Alles was ich habe
Dank ich, Spaden, dir!
Reich‘ und arme Leute
Werden meine Beute,
Kommen einst zu mir!

Weiland groß und edel,
Nickte dieser Schedel
Keinem Gruße Dank!
Dieses Beingerippe,
Ohne Wang‘ und Lippe,
Hatte Gold und Rang!

Jener Kopf mit Haaren
War vor wenig Jahren
Schön wie Engel sind!
Tausend junge Fentchen
Leckten ihm das Händchen,
Gafften sich halb blind!

Grabe, Spaden, grabe,
Alles was ich habe
Dank ich, Spaden, dir!
Reich‘ und arme Leute
Werden meine Beute,
Kommen einst zu mir!

Erstdruck: Musenalmanach für 1777. Herausgegeben von Johann Heinrich Voss. Hamburg

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

	Er hat es nötig… bei Er hat es nötig
	中国大好き bei Nachwasser
	versspielerin bei Süß
	中国大好き bei Rilke-Russisch
	Rilke-Russisch \| ens… bei Rilke-Russisch
	rotherbaron bei Jelisaweta Kulman (1808-1825)
	Anne Dorn (1925-2017… bei Anne Dorn (1925-2017)
	Die Dichterin im Zoo… bei Die Dichterin im Zoo
	Wolf Bathe bei Walter Werner 100