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Veröffentlicht am 15. April 2020 von lyrikzeitung
Erich Arendt
(* 15. April 1903 in Neuruppin; † 25. September 1984 in Wilhelmshorst)
Sterben blutenfleck
Flases Fassen bleichhaft schmerzer Stirne…
bebe Hände flarren schwirr verstorben…
strahe Blicke steinwucht weitab dumpfen
hin auf fratzer Menschenlarven Erz.
Lachrot glirre Sonnen bleisack stumpfen…
röchelt Sticken schwell in welke Hirne…
fern im Augenschliessen blahst umwoben
schmelzen Nächte milb das heisse Herz.
Mondgerisse, zucke Nächte kerben:
klaffe Wunde kriss das Sehnen rasend.
Sägezerr gehiebte Ängste blechern…
Schweres Grauen schlitzt die Munde krumm.
Donnernd steigt die Stille aus dem Sterben,
buckelt tief in Himmel glei verglasend…
Zacke Flüche löchern Himmel brechern…
Monde neigen Bahnen blutgelb, stumm.
Gleiss zerströmet gellet Schrei nach oben:
Zahllos strammte Schmerz den Pfeil gewuchtet…
Küsse gilben dünn und Wahnen lodert.
Knistern raschelt See ab stirr gebuchtet.
Schläfern fitzt Genebel knöcherfab gewoben…
Schlenker Kahn der Welt fast steht.
Sternlicht prell zertümpelt modert…
Wirre filbert — glast — verweht.
Aus: Erich Arendt, Gedichte 1925-1959. (Werke I). Berlin: Agora, 2003, S. 18
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Erich Arendt
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