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Veröffentlicht am 31. März 2019 von lyrikzeitung
Toni Schwabe
(* 31.3. 1877, † 1951)
Nie traf ich einen….
Nie traf ich einen, der stärker als ich
Mir der Liebe Zügel entrissen hat.
Wen ich schwächer fühlte, dem weigert ich mich,
So daß mich nie einer besessen hat.
Ich küßte nur solche, die Liebe sehnten
Und die, wie ich, den Stärkeren wollten
Und machte, daß sie sich an mich lehnten
Und nicht mehr Liebe entbehren sollten.
Mich – mich allein konnte keiner erlösen –
Und ob ich auch alles von Liebe wüßte:
Ueber mir ist noch keiner gewesen,
Keiner, dem ich mich ergeben müßte.
Aus: Toni Schwabe: Komm, kühle Nacht! Verse. München: Georg Müller, 1908, S. 53
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Toni Schwabe
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