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Veröffentlicht am 5. Juni 2016 von lyrikzeitung
STANDARD: Jandls Gedicht „wien: heldenplatz“ ist eines seiner berühmtesten. Zugleich ist es sprachlich sehr vielschichtig – also nicht gerade einfach zu verstehen.
Siblewski: Also es ist ein ungeheuer komplexes Gedicht. Und zwar weil es tatsächlich versucht, eine biografische Situation in dichterisch adäquate Form zu bringen. Als Hitler auf dem Heldenplatz gesprochen hat, befand sich der junge Ernst Jandl in der Menge. Und er hat versucht, sprachlich dieser Situation – und zwar seinen inneren Gefühlen als auch der hysterisierten Masse, als auch der Rede, die da von oben herunterdonnerte – gerecht zu werden. Das ist ihm aus meiner Sicht meisterlich gelungen. Ich glaube, das ist eines der ganz großen Gedichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dieses Gedicht wird bleiben und belegt für mich den unangefochtenen Rang dieses Autors. / Andreas Puff-Trojan, Der Standard
Kategorie: Österreich, DeutschSchlagworte: Andreas Puff-Trojan, Ernst Jandl, Klaus Siblewski
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Besten Dank für dieses Hörerlebnis! Das Gedicht ist grandios, mehr kann und brauch ich dazu nicht sagen!
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