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Veröffentlicht am 23. April 2016 von lyrikzeitung
Früher galt der 23. April 1616 als Todesdatum gleich zweier großer Dichter, William Shakespeare und Miguel de Cervantes. Inzwischen haben die Spanier ihr Datum korrigiert. Am 23. April wurde der Dichter begraben – man nimmt offiziell an, daß er am Tag davor starb. Er war 68 Jahre alt, Todesursache Diabetes. Das Sterbehaus in Madrid heißt heute Casa de Cervantes, Cervanteshaus.
Als Cervantes begraben wurde, blieben Shakespeare noch 10 Tage. Denn in Spanien galt schon der Gregorianische Kalender. Am 23. April alten Stils schrieben die kalendarisch moderneren katholischen Länder den 3. Mai. Am 3. Mai wird der Tod Shakespeares also genau 400 Jahre zurückliegen. Die Verschiebung gibt also den Vorteil – in England genau wie in Pommern und den meisten evangelischen Ländern, nur Preußen hatte sich auf Druck Polens dem päpstlichen Kalender schon angeschlossen –, die Wiederkehr eines Ereignisses im 17. Jahrhundert gleich zweimal zu begehen, am Kalenderdatum und noch einmal nach heutigem Kalender.
Shakespeares Lebensdaten ergeben übrigens eine praktische Eselsbrücke zur zeitlichen Zuordnung englischer und deutscher Literaturgeschichte. Shakespeare wurde im Jahr (15)64 geboren und starb 1616. Andreas Gryphius umgekehrt: geboren 1616, gestorben (16)64.
Kategorie: Deutsch, Deutschland, Englisch, Großbritannien, Spanien, SpanischSchlagworte: Andreas Gryphius, Miguel de Cervantes Saavedra, William Shakespeare
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