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Veröffentlicht am 15. April 2016 von lyrikzeitung
Ursprünglich ein deutscher Dialekt, mischte sich die Sprache mit hebräischen und slawischen Wörtern. Anfang des 20.Jahrhunderts sprachen noch gut elf Millionen osteuropäische Juden jiddisch, etwa die Hälfte wurde im Zweiten Weltkrieg ermordet.
Yoéd Sorek hat die Sprache und die jiddischen Lieder von seiner Oma Sima Skurkovitch gelernt. Sie stammte aus Litauens Hauptstadt Wilna und liebte das „Jerusalem des Nordens“ mit seinem blühenden jüdischen Kulturleben. Als die Deutschen kamen, war sie gerade 17. Sie nahmen ihren Vater und ihren Bruder mit und ermordeten sie wie Zehntausende andere Juden auch in den nahegelegenen Wäldern von Ponar. „Ponar ist das Schlachtfeld meiner Familie“, sagt Sorek. (…)
Seine Oma überlebte den Holocaust. „Sie war die kleine Sängerin, die Deutschen fanden sie witzig und hübsch. Das hat ihr das Leben gerettet.“ / Barbara Doll, Süddeutsche Zeitung 7.4.
Kategorie: Israel, JiddischSchlagworte: Barbara Doll, Yoéd Sorek
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