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Veröffentlicht am 29. Juli 2015 von lyrikzeitung
Es gibt aber auch eine andere Verbundenheit Piekars: die zur schwarzen Szene, einer Subkultur, die vor allem über Musik definiert wird. Die Gothic-Kultur habe auch etwas mit Lyrik zu tun, findet der junge Autor mit wallendem dunklen Haar und ganz in Schwarz gekleidet. Mit dem Dunklen assoziiert Martin Piekar das Geheimnisvolle. „Ich sorge für mehr Lyrik in der schwarzen Szene – die dort wahrscheinlich niemand liest“, räumt er ein.
Das Gruftitum fließt ebenso in Piekars Gedichte ein wie sein Philosophie- und Geschichtsstudium. Nach seinem Abschluss will er hauptberuflich zwei Wege parallel gehen: Unterrichten und Dichten. „Ich mag die kritische Betrachtung“, sagt er. Wenn er einmal als Lehrer arbeite, werde er vermutlich Gedichte über den Schulalltag schreiben.
Ob Fachleute oder die Hörer eines Radiosenders seine Gedichte feiern, ist Piekar egal. Die Frage sei, ob sich jemand die Zeit nehme, sich damit zu beschäftigen. Während der Blockupy-Proteste schrieb Martin Piekar ein Gedicht zur „brandheißen Neueröffnung“ der EZB, das auf der Online-Plattform das meistgelesene des Monats wurde. „Ein brennendes Auto / Hat noch niemanden zu / Prometheus gemacht“ – geißelt er darin die Gewalt einiger Demonstranten und predigte, ganz Romantiker, den Individualismus: „Ich ist ein / Schwarzer Block / Da ist doch keine Vermassung nötig“. / Tom Weimar, FR
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Martin Piekar, Tom Weimar
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