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Veröffentlicht am 22. Mai 2015 von lyrikzeitung
Auf seiner Flucht vor der Polizei begegnet Toller Rilke, der in dieser Zeit in München lebt: „Ich bin sehr betrübt, bei mir sind Sie nicht sicher, zweimal schon wurde mein Haus durchsucht. Sie hatten meine Wohnung unter den Schutz der Räterepublik gestellt, ich vergaß den Anschlag zu entfernen, das wurde mir zum Verhängnis.“
Rilke wird aus München ausgewiesen, Toller kommt vor Gericht und wird von Hugo Haase verteidigt. In seinem Plädoyer formuliert der Anwalt:
Es ist ein Nonsens, dass die Regierung, die selbst durch eine Revolution zur Herrschaft gekommen ist, diejenigen als Hochverräter ins Zuchthaus oder gar aufs Schafott schickt, die nichts anderes tun, als sie selbst getan hat.
Toller wird zu Festungshaft verurteilt. Sein Anwalt Haase 1919 in Berlin von einem angeblich Geisteskranken angeschossen. Er erliegt seinen Verletzungen im Krankenhaus.
Was ist von einer Demokratie zu halten, die auf solche Weise die Weltbühne betritt? / Jan Kuhlbrodt, Signaturen
#demokratie, #raeterepublik, #ErnstToller
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Ernst Toller, Jan Kuhlbrodt, Rainer Maria Rilke
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