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Kommentierte Ausgaben zu Goethes Leben und Werk waren bislang ein Fall für lange Regalbretter in Bibliotheken. Künftig jedoch sollen die Werke und Aufzeichnungen des Dichters im Internet für jeden frei zugänglich sein – und zwar kommentiert und historisch-kritisch aufbereitet.
Um dieses Projekt zu erarbeiten, wird eine Forschungsgruppe der Weimarer Klassik-Stiftung in den kommenden 25 Jahren mit mehr als 14 Millionen Euro von Bund und Ländern gefördert, wie die Stiftung gestern [30.10.14] mitteilte. Die Forschungsplattform „Propyläen“ ist ein Projekt der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften (…)
Das geplante Online-Portal, das Seemann zufolge bereits in zwei bis drei Jahren zugänglich sein werde, erlaubt es, diese mannigfaltigen Beziehungen nachzuvollziehen, indem es alle Texte verknüpft, auch alle drei Editionen, an denen im Goethe- und Schiller-Archiv der Klassik-Stiftung bereits gearbeitet wird: den historisch-kritischen Editionen der Briefe und Tagebücher von Goethe, der um die Volltextwiedergabe bereicherten Regestausgabe der Briefe an Goethe und der Edition von Goethes „Begegnungen und Gesprächen“. Man könne künftig in allen kommentierten Quellen zu Leben und Werk etwa nach einem Namen suchen.
Der eigentliche Sprung, so Seemann, bestünde darin, dass die Goethe-Forschung damit dem Medienwandel Rechnung trägt. „Unsere Sorge bestand immer in der Frage: Ist es noch zeitgemäß, eine 36-bändige Goethe-Briefausgabe herauszugeben, die sich nicht einmal die Bibliotheken mehr leisten können?“ / Lavinia Meier-Ewert, Thüringer Allgemeine 31.10.14
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