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Veröffentlicht am 7. Januar 2015 von lyrikzeitung
indes lösen sich das (sehr deutsche) pathos von “wahn | sinn”, die bilder von verstörung und zerstörung wunderlich auf in diesen späten Hölderlin-gedichten.
etwa in einem der “winter“-gedichte, wo das jahr eine “frage” darstellt. eine frage, deren “ton”, so der dichter, mit dem jahresende auslautet – – – nämlich in einer beantwortung: “so ist des Jahres Ende / Wie einer Frage Ton, dass dieser sich vollende“.
welcher ratlose, hoffende und ohren-mensch könnte und möchte an diesem sich rundenden aus-lauten vorbei ?
Der Winter
Wenn ungesehn und nun vorüber sind die Bilder
Der Jahreszeit, so kommt des Winters Dauer,
Das Feld ist leer, die Ansicht scheinet milder,
Und Stürme wehn umher und Regenschauer.Als wie ein Ruhetag, so ist des Jahres Ende,
Wie einer Frage Ton, dass dieser sich vollende,
Als dann erscheint des Frühlings neues Werden,
So glänzet die Natur mit ihrer Pracht auf Erden.Mit Unterthänigkeit
Scardanelli
d. 24. April 1849 [!]
“Scardanelli” ist das “ich ist ein anderer” Rimbauds. “Scardanelli“ ist Gantenbeins multiple persönlichkeit. “Scardanelli“ ist Perecs re-phrasierung von “persönlichkeit”. und “Scardanelli“ ist ein poetisch programmatischer gedichtzyklus Friederike Mayröckers. / Aus Christiane Zintzen, Hölderlins Auslauten, in|ad|ae|qu|at 7.1.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Arthur Rimbaud, Christiane Zintzen, Friederike Mayröcker, Friedrich Hölderlin, Georges Perec
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Scardanelli sollte vielleicht wieder aufgegriffen werden und ins Leben zurückkehren, wie der Graf von St. Germain.
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