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Die im Ludwigsburger POP-Verlag vom Verlagsleiter Traian Pop selbst herausgegebene Vierteljahresschrift BAWÜLON nennt sich im Untertitel „Süddeutsche MATRIX für Literatur und Kunst“. (…)
Aus besonderen Anlässen rückt die Zeitschrift Werk und Wirkung eines Schriftstellers oder einer Schriftstellerin ins Zentrum einzelner Ausgaben. Nach Julia Schiff und Johann Lippet würdigt BAWÜLON nun in Nr. 2/2014 die Persönlichkeit und das vielseitige literarische Schaffen des in Albrechtsflor aufgewachsenen Dichters und Journalisten Horst Samson anlässlich seines 60. Geburtstags. Eine „Festschrift“ der besonderen Art! Nicht Laudationes sind hier versammelt, sondern eine Auswahl von Gedichten, Prosastücken und essayistischen Texten des Jubilars aus dreieinhalb Jahrzehnten. (…)
Sein vielbeachteter Gedichtband „La Victoire. Poem“ (München, 2003) wird von Peter Motzan als „Protokoll einer Entheimatung und Zerstörung“ bezeichnet.
Über seine bitteren Erfahrungen in den dunklen achtziger Jahren in Temeswar, im Visier des Geheimdienstes Securitate, über den Literaturbetrieb und den zunächst immer noch lebendigen Adam-Müller-Guttenbrunn-Literaturkreis, dessen Sekretär er war, und schließlich über die Last des Neubeginns im Westen ab 1987 berichtet Samson ausführlich im Gespräch mit Stefan Sienerth, das gleichsam als verkürzte Selbstbiographie zu lesen ist. (…)
In sprühender Sprache verankert Horst Samson im Kern seines bisherigen Gesamtwerks Selbstbiographisches exemplarisch im zeitgeschichtlichen Geschehen der letzten vier Jahrzehnte, dem politischen Klima der Aussiedlungszeit, wird so zum poetischen Chronisten der Endzeit der Banater Deutschen in der Heimat und der Befindlichkeiten der Ausgewanderten beim Übergang in den westlichen deutschen Sprachraum. Die Frage, ob dieser Vorgang als Emigration bzw. Exil zu deuten ist, muss offen bleiben. / Walter Engel, Banater Post 15.9.
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