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Veröffentlicht am 11. September 2014 von lyrikzeitung
Von Thomas Kling stammt die Selbstaussage, ihn interessiere jede „Land- oder Stadtschaft als eine riesen summende Insektengesellschaft“, aus der er in seinen Gedichten einzelne Stimmen „herauspräparieren“ müsse. In Beyers neuem Gedichtband „Graphit“ (erscheint im Oktober), in dem vielfach Fotos Auslöser gewesen sein dürften, hört man immer wieder solche einzelne Stimmen heraus. Das Rheinland natürlich. Konkrete Nachrichtenbilder stehen hinter den Gedichten „Graphit“ und „Das Rheinland stirbt zuletzt“, Fotos von der Neusser Kunstschnee-Halle sowie Fotos vom Einsturz des Kölner Stadtarchivs 2009. Rheinische Stimmen erscheinen. „Himmel, sieht es hier aus,“ lautet eine Zeile und „flück flück flück“ eine andere – jenes Kölner Stoßgebet zum Heiligen Antonius, das nicht Auffindbare zurückzubringen („Hillijer Tünnes, flück flück flück, zejschens schnell ding Meisterstück“). Und mit Verkürzungen wie „Ein Broich. Ein Busch. / Ein Rath“ stehen auch die „Runkelrübenäckerweiten“ um Orte wie Grevenbroich oder Benrath direkt vor uns. / Aus: Marie Luise Knott, Perlentaucher
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Marcel Beyer, Marie Luise Knott, Thomas Kling
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