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Veröffentlicht am 29. August 2014 von lyrikzeitung
Das hätte man 1989 zitieren können: „Und warten nah der Grenze/mit Lied und mit Gedicht/dass durch die vielen Strophen/die Mauer einmal bricht.“ „Grenzübertritt“ heißt das Poem mit seinem prophetischen Hoffnungsüberschuss. Es wurde zuerst 1977 in Gerald Zschorschs lyrischem Debüt Glaubt bloß nicht dass ich traurig bin abgedruckt und erschien noch einmal in der poetischen Gesamtschau Torhäuser des Glücks. Bündig sind die frühen Gedichte. Isoliert stehen sie im Kanon der Siebzigerjahre, einer von Aufbruch und Restauration bestimmten Zeit. Und doch nicht so isoliert, um der einschlägigen, den Topos der Vereinzelung feiernden Legendenbildung Vorschub zu leisten. (…) Immerhin weiß er inzwischen, dass Mielke persönlich eine paranoide Notiz über ihn verfasste, mit der Zschorsch als Überzeugungstäter und „sehr gefährlich“ zu einer Bedeutung kam, die er in der gesamtdeutschen Kultur bestimmt nicht mehr erlangen wird. / Freitag-Nutzerbeitrag von Jamal Tuschick
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Gerald Zschorsch, Jamal Tuschik
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