28. Zu Zürn

Jan Kuhlbrodt
Zu Unica Zürn

Unica Zürn passt nicht ganz in den zeitlichen Rahmen der Münchner Anthologie, denn sie starb am 19. Oktober 1970 in Berlin, andererseits passt sie sehr gut, denn ihr Werk wurde in der männerdominierten deutschen Nachkriegsgesellschaft verdeckt und verborgen.
Vielleicht braucht es fremde Einflüsse, um auf eigene Leerstellen aufmerksam zu werden. Ganz sicher braucht es das.
Zwei Leerstellen, die ich im letzten Jahr nur mühsam füllen konnte, waren die des weiblichen deutschsprachigen Surrealismus, Leerstellen, die die Namen Unica Zürn und Meret Oppenheim tragen und jetzt durch jene Autorinnen besetzt wurden, Künstlerinnen, die ich, jede auf ihre Art, zutiefst bewundere. (…)

Wenn man in der Liste lieferbarer Bücher nach ihrem Namen sucht, ist die Ausbeute überschaubar, und im Falle Zürns landet man letztlich immer wieder bei einer wunderschön gestalteten Ausgabe des Berliner Verlages Brinkmann & Bose aus dem Jahre 1988.

Von der Mitherausgeberin Sabine Scholl erschien 1990 im Athenäum Verlag das Buch: Fehler Fallen Kunst. Noch immer scheint dieses Buch das umfangreichste zu Unica Zürn zu sein, noch immer ist Unica Zürn zumindest in Deutschland ein Geheimtipp. Deshalb bin ich auch der brasilianischen Autorin und Zeichnerin Érica Zíngano dankbar, von der gerade im Hochroth Verlag eine Hommage á Zürn erschienen ist. / mehr

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