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Veröffentlicht am 21. Oktober 2013 von lyrikzeitung
Hunderte von Gedichten hat sie über diese Landschaft geschrieben, das öde Dithmarschen verwandelt sie in eine Gegend der rauen Schönheit, meistens in der Kälte. Ganz sicher keine Natur, die einen erschlägt. Sarah Kirsch ist es gelungen, aus Dithmarschen einen poetischen Ort zu erschaffen. Das interessiert hier in den Dörfern allerdings kaum jemanden. Tagsüber gibt es die Felder, die Tiere und abends gibt es Bier, Fernsehen, am Wochenende die Vereine, die Feste, den Schnaps dazu. „Gottlob ist diese Gegend so menschenscheu“, schrieb sie einmal, schließlich hat sie genau das gesucht. Hierher kam sie, um ihre Ruhe zu haben. (…)
Sarah Kirsch war eine der ganz wenigen, die allein von ihrem Schreiben leben konnte. Seit den achtziger Jahren zahlte ihr der Verlag ein monatliches Fixum, bis zuletzt. Ich frage zweimal nach, ob das wirklich wahr ist. Ganz besonders in der Lyrik ist dies heute absolut unvorstellbar. / Lucy Fricke, taz 19.10.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Lucy Fricke, Sarah Kirsch
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