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Veröffentlicht am 26. August 2013 von lyrikzeitung
Ruth Klüger wurde 1931 in Wien geboren. Ein wenig scheint die Sprachfärbung noch durch. Sie wurde als Jugendliche in die Konzentrationslager Theresienstadt und Auschwitz verschleppt – und hat überlebt. Grausige Orte mit schönen Namen: „Birkenau und Buchenwald, darauf lassen sich Reime machen und Volkslieder singen. Man sieht bei diesen Namen Wälder im Wind rauschen“, sagt sie.
Und doch ist klar: Soweit wird es nicht kommen, denn diese Namen sind nicht mit Naturidyll verbunden. Selbst dann nicht, wenn manche sagen: Das ist alles so lange her. „Es ist nicht vorbei“, sagt Ruth Klüger, und das hänge nicht daran, dass es noch immer Überlebende gibt. „Es ist nur vorbei in dem Sinne, dass heute in diesem Lager keine Menschen mehr ermordet werden – auch in keinem anderen Lager in Deutschland. Und es ist vorbei in dem Sinne, dass das, was passiert ist, nicht wieder stattfinden wird – aus dem einfachen Grund: Es wiederholt sich nichts“, sagt sie. Doch: „Es finden andere Massaker statt“, und dies nicht nur anderswo auf der Welt. Sie erinnert daran, dass es lange hieß: „In Europa finden keine Kriege mehr statt – und dann ging es in Jugoslawien los.“ / Thüringische Landes-Zeitung
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Ruth Klüger, Weimar
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