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Veröffentlicht am 7. Juni 2013 von lyrikzeitung
Junge Muslime treten beim I, Slam gegeneinander an, ein Informatiker trägt Verse vor und auch in der Wagenburg Lohmühle wird gedichtet: Am Freitag beginnt das 14. Poesiefestival in Berlin.
Das Adjektiv „schwierig“ möchte Thomas Wohlfahrt nicht im Zusammenhang mit Gedichten hören. Er lässt auch das Argument nicht gelten, dass Lyrikbände sich schlecht verkaufen. „Genau da liegt doch das Problem!“, sagt er und holt aus: „Seit fünftausend Jahren macht das Gedicht zum Gedicht, was es im Innersten zusammenhält: die Musikalität der Sprache. Der Rhythmus und die Klanglinien werden doch erst beim Vortrag wirklich lebendig.“ Er benutzt einen schönen Vergleich: Das gedruckte Gedicht sei bloß die Partitur. Man könne es mit Verstand lesen, bekomme auch einen Eindruck von seiner Güte. Doch erst durch die Interpretation einer Stimme entfalte sich seine ganze Qualität. Und so hat der Chef der Berliner Literaturwerkstatt ganz nebenbei die Frage beantwortet, warum die Poesie ein Festival braucht: Damit sie lebt. / Cornelia Geissler, Berliner Zeitung
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Cornelia Geissler, Poesiefestival Berlin, Thomas Wohlfahrt
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