2. Eine Art VerDichtung

Holger Benkel würdigt auf KUNO den meistunterschätzten Lyriker deutscher Sprache, sagt Matthias Hagedorn. Gemeint ist A.J. Weigoni:

literaturmarkt und literaturbetrieb begegnet weigoni mit distanz. in den Verweisungszeichen zur Poesie und  VerDichtung konstatiert er:

“Die heutige Marktliteratur ist realistisch, optimistisch, fröhlich, sexy und didaktisch … Die meisten SchriftstellerInnen haben die künstlerische Kontrolle über die Resultate ihrer Arbeit verloren und lassen sich vermarkten …  Vom utopischen Surplus der Literatur bleibt nicht mehr viel. Statt dieses Mehrwerts liefert die Literatur das, was den Waren zu mehr Wert verhilft … Die Zielgruppe ist an die Stelle der Öffentlichkeit getreten.«, und gibt zu bedenken: »Das Bedürfnis nach Subjektwerdung kann niemals wirklich durch den personalisierten Konsum standardisierter symbolischer Güter gedeckt werden … Als Notwehr dagegen bleibt, eine VerDichtung zu betreiben, ohne sich Illusionen über Kommerzialität und Zeitgeist-Kompatibilität zu machen … Gedichte müssen aus Not und Notwendigkeit entstehen und nicht als Geschäftsgrundlage. Lyrik ist eine Kunstdisziplin, die ihren Weg von unten nach oben antreten muss.«

One Comment on “2. Eine Art VerDichtung

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..