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Veröffentlicht am 11. Januar 2013 von lyrikzeitung
Gedicht zum Gedicht
Mehr als ein Gedicht
ist beispielsweise: Kein Gedicht,
denn das Nichtgedicht lebt
als sanfte Lauheit der Inspiration:
Umweltgefühl
des Tropfens im Wasser.
Der Leib fühlt sich geborgen.
Das Herz fühlt nichts.
Die Waage ist ausgeglichen.
Das Lot hängt still.
Gedicht ist Zustand,
den das Gedicht zerstört,
indem es
aus sich selber hervortritt.
Günter Kunert: Offener Ausgang. Gedichte. Berlin und Weimar: Aufbau Verlag, 1972 (Edition Neue Texte), S. 76.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Diktionär, Günter Kunert, L&Poe-Anthologie, Mea: Poetologisch
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