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Veröffentlicht am 16. Februar 2012 von lyrikzeitung
Zu diesen hoch reizbaren Extremisten des Avantgardismus gehörte auch der 1925 in Rumänien geborene Buchstabenpoet und Filmemacher Isidore Isou, der Begründer des sogenannten Lettrismus. Aus einer jüdischen Familie stammend, geriet Isou im Rumänien des faschistischen Diktators Ion Antonescu in Lebensgefahr und floh daher 1945 nach Paris, wo er alsbald die lettristische Revolution ausrief. Die Form der literarischen Dissidenz, die Isou gemeinsam mit einigen Mitstreitern zelebrierte, führte im Frankreich der Nachkriegszeit zu allerlei Skandalen: Der mit spektakulären Aktionen auftrumpfende Isou wurde wahlweise als Pornograph, politischer Nestbeschmutzer oder als Blasphemiker geschmäht.
In Deutschland war der 2007 verstorbene Isou bislang nur durch die philologischen Arbeiten von Michael Lentz und durch einige Reminiszenzen von Oskar Pastior präsent, eine umfassende, vielstimmige Auseinandersetzung mit seiner Poetik steht jedoch noch aus. Das könnte sich jetzt ändern, denn das auf solche Einzelgänger der literarischen Moderne spezialisierte „Schreibheft“ hat jetzt unter dem bezeichnenden Titel „Die Zeichen des Messias“ ein aufregendes Dossier zum Phänomen Isidore Isou vorgelegt. / Michael Braun, Poetenladen
Kategorie: Frankreich, Französisch, RumänienSchlagworte: Isidore Isou, Michael Braun, Michael Lentz, Oskar Pastior, Schreibheft
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