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Veröffentlicht am 15. Mai 2011 von lyrikzeitung
Gerade mal sieben ihrer 1775 Gedichte sind zu ihren Lebzeiten erschienen, und selbst die nicht in der von ihr vorgesehenen Form. Die einzigen Bücher, die es von ihr gab, waren die von ihr selbst genähten, die sie in die Truhe steckte; der einzige Preis, den sie je bekam, war einer fürs Brotbacken.
Heute füllt die Sekundärliteratur ganze Bibliotheken. Posthum wurden bei ihr Agoraphobie und Epilepsie diagnostiziert, von den einen wurde sie für lesbisch, von den anderen für psychotisch erklärt. Worauf sie selbst die beste Antwort mit einem ihrer Gedichte gab: „Wahnsinn ist oft der höchste Sinn –/Für den, der ihn versteht –/ Und Sinn – der tollste Wahnsinn oft –/Nur die Mehrheit/Entscheidet hier wie überall –/Wer zustimmt – ist gesund –/Wer abweicht – ist gefährlich – und/Braucht Ketten wie ein Hund.“ / Susanne Kippenberger, Tagesspiegel
Kategorie: Englisch, USASchlagworte: Emily Dickinson, Susanne Kippenberger
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