Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 16. März 2011 von lyrikzeitung

In der Zeit schreibt David Hugendick über die serbische Literaturszene. 2 Auszüge
1
Pluralismus. Dieses Wort fällt oft, egal, mit welchem Schriftsteller man redet. Der Lyriker Dragoslav Dedović beschreibt die Literaturszene des Landes als ein Aquarium, in dem große und kleine Fische aneinander vorbeischwimmen. „Es gibt einige Gräben“, sagt Dedović, der bis zum vergangenen Jahr Serbiens Auftritt auf der Messe koordinierte: rural gegen urban, eskapistisch gegen gesellschaftskritisch, nationalistisch gegen kosmopolitisch. Das mache die Szene nicht übersichtlicher.
2
Zu Zeiten Milošević‘ habe Végel zuweilen Angst gehabt, auf die Straßen zu gehen. Als der Narzissmus der kleinen Unterschiede das Land beherrschte. Als es wichtig wurde, auf welchem Buchstaben der eigene Name endet und wie man ihn ausspricht. Darüber schweige die Literatur heute meistens leider, sagt Végel. Lieber sagten ihre Schöpfer: Die Prosa müsse autonom sein. Anstatt zu bewältigen, was seit nahezu zwanzig Jahren Schatten über das Land wirft.
Kategorie: SerbienSchlagworte: David Hugendick, Dragoslav Dedovic, László Végel, Leipziger Buchmesse
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare