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Veröffentlicht am 11. Dezember 2010 von lyrikzeitung
Fehlen mir die Worte, fehl ich mir selber, und komme ich nicht zu Wort, komme ich nicht zu mir selber. Nur wenn ich nur nach meinen Worten beurteilt werde, werde ich überhaupt beurteilt, und ganz beim Wort genommen, werde ich wahrgenommen. Denn ich bin Wort. Der so spricht, ist der 1963 in Egnach geborene und heute zwischen Zürich und Romanshorn pendelnde Christian Uetz, der zu den kühnsten Sprachakrobaten im deutschen Sprachraum gehört. Wer erlebt hat, wie Uetz mit seinen Texten auftritt und sie in atemberaubenden Wortkaskaden dem Publikum gleichsam in den Schlund wirft (etwa bei der Verleihung des Thurgauer Kulturpreises), wird die Performance so schnell nicht vergessen. …
«Ich bin nicht Lyriker, sondern Luriker», sagt Christian Uetz über sich selber. «Und weil Luren Huren sind, Huren sich immer anpreisen und ich meine Gedichte anpreise, bin ich ein Luriker.» So lurt Uetz über die Liebe, den Wahn, das Denken, das Reden, den Sinn der Sprache. Den Stoff holt sich der Dichter aus dem Alltag, aus Gesprächen im Bus oder mit Bekannten. Aber da ist auch die Lyrik, aus der Uetz schöpft: Gottfried Benn, Paul Celan, Ernst Jandl, Thomas Kling und andere Vertreter der hermetischen und der experimentellen Lyrik. / Mario Andreotti, Thurgauer Zeitung 10.12.
Kategorie: Deutsch, SchweizSchlagworte: Christian Uetz, Ernst Jandl, Gottfried Benn, Mario Andreotti, Paul Celan, Thomas Kling
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