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Veröffentlicht am 9. Oktober 2010 von lyrikzeitung
Geborstene Leiber, zerscherbte Gliedmaßen, zersprungene Körper – auf dem Umschlag von Christoph Meckels neuem Gedichtband „Gottgewimmer“ prangt ein Trümmerfeld, Torsi von Göttern und Heroen, „Statuen, Köder aus Stein“, vom Sockel gestoßen, von der Geschichte scheinbar erledigt. Der bilderstürmerische Furor, der auf diesem Cover wütet, hat inhaltliche wie formale Entsprechungen in Meckels jüngsten Gedichten, deren erster Teil „Stopover“ in einem fast geschichtsphilosophischen Sinn nach jener Etappe der Moderne fragt, die den Glauben an Totalität, sowohl Heilsversprechen als auch künstlerisches Gelingen betreffend, verloren hat: „Wo sind die Götter, / falls sie geflüchtet sind. / Ihre Gebeine, / falls sie vernichtet sind. / Diese Welt, für nichts geschaffen / hat ihr Ende hinter sich.“ / Hartmut Buchholz, Badische Zeitung 9.10.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Bettina Schulte, Christoph Meckel, Freiburg / Breisgau, Hartmut Buchholz
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