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Veröffentlicht am 6. September 2010 von lyrikzeitung
Ulf Stolterfoht schreibt aus Argentinien:
lieber michael,
dieser kommentar gehört zur werbeanzeige der brentano-gesellschaft: ich finde, wir sollten da ALLE, alle mitmachen!
wer hätte nicht davon geträumt, einmal bei august v. goethe zu publizieren! ich bewerbe mich jedenfalls, muß nur noch ein bißchen zurechtschneiden auf die erlaubten zwanzig zeilen! könntest du nicht alle deine leser auffordern, das auch zu tun? das wäre doch ein herrliches projekt – auch erkenntnistheoretisch!
ganz herzliche grüße aus argentinien – wo deine zeitung kultstatus genießt unter den deutschsprachigen,
dein ulf
Danke, Gruß zurück! Viel Glück bei August Cornelia Clemens von Goethe-Brentano. Wird aber sicher hart, die nehmen nicht jeden.
Herzlich
Michael
Vgl. auch L&Poe 2009 Jul #10. Meere frei
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Àxel Sanjosé, Brentano-Gesellschaft Frankfurt/M., Frankfurter Bibliothek, Richard Duraj, Ron Winkler, Silke Peters, Ulf Stolterfoht
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also ich schicke denen regelmäßig ein Gedicht. Die Wälzer kaufe ich bestimmt nicht, auch wenn es dir für bei VÖ „vergünstigt“ gibt (immer noch knapp 100€!).
Lieber eine VÖ in einer Anthologie als nichts.
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wer gedichte verkaufen kann, kann alles verkaufen, hab ich mal gelesen.
und aber es ist noch erlaubt mittelmäßige gedichte zu schreiben.
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aber ist es unbedingt notwendig, sie auch zu veröffentlichen?
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ja doch wohl, es scheint der schatten zu sein auf dem das gedicht das außerordentliche gedicht wächst.
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unbedingte notwendigkeit als kriterium für gedicht-veröffentlichungen? verstehe ich nicht.
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schätzungsweise und zumindest freuen sich die, die drin sind, über ihre veröffentlichung. und deren enkel oder eltern.
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und natürlich jene, die an der Geschäftsidee Lyrik verdienen. Lexikondickes Buch kurz vor Weihnachten fürn halben Hunderter mit > 1000 hoffnungsvollen Dichtern – wenn da nicht die Kasse klingelt!
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natürlich. aber das versteht sich von selbst.
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„verstudieren“, was für ein schönes verb! 🙂 ich selbst entwickelte 1990 ein (natürlich sarkastisch gemeintes) seminar-konzept zur ausbildung von DIPLOM-DICHTERN (einzelne seminarblöcke bestanden aus stundenlangen meditations-spaziergängen, in denen die wahrnehmung geschult werden sollte, indem NICHT gedacht/gedichtet werden durfte sondern nur intuitiv gespürt, bis die sinneseindrücke willenlos selbst zu sprechen beginnen würden und zu „authentischer“ dichtung führten), ohne zu ahnen, daß die amerikanische creative-reiter-welle allen ernstes bis nach wien und von dort nach leipzig schwappen könnte. und genauso wie nun 20 jahre später angehende minnejodel-diplomaten von ETABLIERTEN verlegern gepflückt werden, ähnlich wie maschinenbauer auch bereits vor dem abschluß schon angebote aus der wirtschaft erhalten, so kaufen also unis tatsächlich nur den goetheanischen bombast? wow, wußte ich nicht! es wäre weitaus logischer, wenn die unis ERGÄNZEND auch den conrady-blombast pflegten, denn da steht lediglich die andere hälfte der B(L)OMBE drin. jene allerdings, die WEDER im einen NOCH im andern stehen (geschweige denn im „dritten weg“), werden dann in hundert jahren (statt „jetzt“) an den unis BEHANDELT 😉 soll heißen: z.b. einer wie ich erfüllt seine soziale verantwortung, indem er kunstwerke schafft, weil ich dem steuerzahler von morgen seinen arbeitsplatz an den unis sichere. sogesehen fütter ich mit der produktion leider nachhaltig den kapitalismus, der seine enkel frißt… daher meine empfehlung an frischgeborene dichter: VERNICHTET eure werke, bevor sie eingang in den betrieb finden! oder definiert im testament, daß eure werke KEIN copyright haben – sozusagen linuxlyrik copyleft… ach was, eh alles wurscht. is vorbei. der menschliche geist ist ein auslaufmodell: er läuft aus, DAS bohrloch läßt sich NICHT stopfen, es blubbert und plätschert ein strom von texten aus verseuchten hirnen ins kollektive meer, schon die babys schlürfen das gift mit der flasche und die großeltern singen goetheanische wiegenlieder aus hiphop-modulierten billigreimen wie fühlen/wühlen, gefühl/gewühl, immer weiter in endlosen variationsschleifen, bis das universum selbst an seinem eigenen tinnitus erstickt, den das kollektive babygeschrei irgendwann auslöst. aber niemand wird diese apokalypse bemerken, sie spielt sich auf einer mythologischen energie-ebene ab, die schon vor tausenden jahren dafür asphaltiert wurde und zur zwischennutzung von aliens als landepiste diente… in solch finsteren epochen wie der unseren ist das einzig relevante, die experimente mit der eigenen seele zu pflegen und sich in geduld zu üben. der ganze schwindel fliegt nämlich irgendwann auf, und zwar der GANZE! nicht nur der eine! bis dahin genieße ich den etablierten slapstick in seinen vielfältigen facetten: die welt durch die comic-brille gesehen, mit märchenhaften sprechblasen… und jede popelena fährt ein opel lalala
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Mitmachen ja, aber dann doch lieber gleich beim anerkannten „Ferstudium“. Da bricht doch schon der Schelm des Altmeisters durch. War damit etwa ein Verstudium gemeint? Das täte uns doch allen wohl.
Gruß Wolfgang Haenle
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@axel sanjose: das finde ich auch – man könnte dann bei brentanos nachlesen, welche autoren die vorjury übersehen hat
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man sollte vielleicht die ca. 1.250 nicht preisgekrönten einsendungen vom letzten dresdner lyrikwettbewerb der clemens von xxx gesellschaft senden, sind nur fünf kartons … – die guten ins kröpfchen …
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der gedanke, dass bei nicht erfolgreicher teilnahme an einem wettbewerb die veröffentlichung bei den brentano-usurpatoren drohen könnte, hat seinen reiz (da bin ich froh, dass das in diesem jahr noch nicht der fall war)
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lieber Ulf,
ich wünsche, die Ironie deines Beitrags erschließt sich allen Lesern. diese Anthologie ist eine Pest. ich kenne Universitätsbibliotheken, wo diese Bücher abonniert sind und das Budget für zeitgenössische Lyrik auffressen. Bibliotheken, die kein Jahrbuch der Lyrik und keinen Conrady und kein Lyrik von JETZT besitzen, weil sie haben da ja schon diese Trumme. dagegen sollte man vielleicht mal einen Brief aufsetzen und gemeinschaftlich signieren.
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p. s.: ein geschätzter Kollege wohnt in einer geschätzten Stadt in der Goethestraße. vielleicht richtet er uns Briefkästen ein. das sollte für den Anfang reichen.
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Lieber Ulf,
auf den ersten Blick hat die Idee was. Sollten wir aber nicht besser diese „Pest“ ignorieren bzw. aufklären, siehe die „Fairlag“-Aktion? Was versprichst Du Dir davon „erkenntnistheoretisch“?
Viele Grüße übern Teich
Matthias
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eine pest, ja, aber irgendwie auch nemesis, oder?
(nur dass es bibliotheken gibt, gar öffentliche und universitäts-, die dieses zeug ankaufen, das ist dann wirklich schlimm (vgl. nr. 6 vom 1. september)
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