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Veröffentlicht am 29. August 2010 von lyrikzeitung
Der Dadaismus lässt grüßen: Daniil Charms war der Pionier der russischen Absurde und ein Meister der kleinen Form. Der Schweizer Merian Verlag hat jetzt eine CD über Leben und Werk des Künstlers veröffentlicht.
„Die Poesie ist kein Griesbrei, den man, ohne zu kauen, schluckt und sogleich wieder vergisst. Im übrigen soll man Gedichte so schreiben, dass sie – wenn man sie durchs Fenster wirft – die Scheiben zerschlagen.“
1927 gründete Daniil Charms mit Freunden die Künstlervereinigung „Oberiu“ – eine russische Abkürzung für die „Vereinigung realer Kunst“. Das „U“ am Ende war ein kleiner Scherz, auf Kosten aller ehrwürdigen russischen „Ismen“: vom Symbolismus bis hin zum Akmeismus. Nicht ganz so ehrwürdig ging es bei den Oberiuten zu. Charms zum Beispiel saß bisweilen auf einem Schrank, um seine Geschichten vorzulesen. / Olga Hochweis, DLR
Daniil Charms: „Wie schrecklich schwinden unsere Kräfte“, Christoph Merian Verlag 2010, 1 CD
Kategorie: RußlandSchlagworte: Daniil Charms, Oberiu, Olga Hochweis
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