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Veröffentlicht am 14. August 2010 von lyrikzeitung
WENN’S UMS STREIFLICHT geht, näherhin um dessen Verteidigung, greifen wir tiefer als sonst in die Harfe. Heute rufen wir den Dichter Johann Christian Günther in den Zeugenstand, der in seinem Gedicht „Als er von seinem Nebenbuhler abgestochen zu werden besorgte“ – was für ein Titel! – den Frauen dies zum Vorwurf macht: „Ich kenne schon den Unbestand der Weiber, / die nicht so wohl den Mensch als nur das Wams beschaun . . .“ Und was soll damit verteidigt werden? Nichts, denn der Dativ „dem Mensch“, den unsere Leserin K. im Streiflicht entdeckte und mit einem wilden „J’accuse!“ ruchbar machte, ist so falsch, dass ihm hier auf Erden nicht geholfen werden kann, auch nicht durch einen vergleichbaren Akkusativ aus der Poesie. / Hermann Unterstöger, SZ-Sprachlabor
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Grammatik, Hermann Unterstöger, Johann Christian Günther
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