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Veröffentlicht am 16. Juli 2010 von lyrikzeitung
Der »Anthologist« ist ein literarischer Zwitter, Essay und Roman vermischen sich. Die lyrischen Reflexionen des Erzählers kreisen vor allem um den Reim, den er nicht müde wird zu verteidigen, obwohl er selbst reimlose Gedichte schreibt. Für Freunde der angloamerikanischen Lyrik mag der »Anthologist« eine Fundgrube sein, aber die »Weltsprache der Poesie«, wie sie Enzensberger in seiner Sammlung »Museum der modernen Poesie« präsentierte, sucht man vergebens. / Fitzgerald Kusz, Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung 15.7.
Nicholson Baker: Der Anthologist. Roman. Übersetzt von M. Göritz und U. Strätling. C.H. Beck Verlag, 256 Seiten, 19,95 Euro.
Kategorie: Englisch, USASchlagworte: Fitzgerald Kusz, Hans Magnus Enzensberger, Nicholson Baker
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Ich lese diesen Roman zur Zeit. Der Protagonist hat – wie sollte es anders sein – einen sehr persönlichen Blickwinkel auf die Lyrik, sein Anthologisten-Kopf ist sicher kein Globus, und um eine „Weltsprache“ im Enzensbergerischen Sinne geht es in dieser amüsanten Geschichte ganz sicher nicht. Schöne Zitate gefunden:
Das Dichten ist wie Mathematik, Schach oder Musik – es verlangt ein etwas ins Außenseiterische missgebildetes Gehirn.
Dichten, man könnte es mit Kettenrauchen vergleichen: Man steckt die nächste Zeile an der Glut der vorigen an.
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