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Veröffentlicht am 9. Juli 2010 von lyrikzeitung
Der 1948 im schlesischen Wałbrzych geborene Lyriker, Übersetzer und Essayist Piotr Sommer, der heute als Chefredakteur der Literaturzeitschrift „Literatura na Świecie“ (Literatur in der Welt) in der Nähe von Warschau lebt, mag ein ernstes Gesicht haben, wie er einmal schreibt, doch dahinter brütet die Ironie. Mit feinem Gespür für die Kraft der Einzelheiten findet er das Wesentliche im Beiläufigen: in ironischen Pointen, sprachlichen Vorlieben, absurden Details oder kleinen Erinnerungen – eine Kunst, mit der er als Gast des Berliner Künstlerprogramms 2007 auch hierzulande viele Freunde fand. Ein scheinbar harmloses Ereignis aus der Vergangenheit kann Anlass sein zu einer Erzählung, in der das Kleinste zum wichtigsten Ding der Welt wird. Es ist wie mit jenen Lieblingsgeschichten, die einmal beschworen werden: „In dreißig Jahren, denken wir, wird niemand / Grund haben, auf diesen Augenblick / zurückzukommen, und doch wird der schamlos / Jüngste, der daneben stand, ihn von da an / vor Augen haben, als wäre es gestern gewesen“. / Nico Bleutge, Tagesspiegel
Piotr Sommer:
Im Dunkeln auch.
Gedichte. Aus dem Polnischen von Renate Schmidgall.
Matthes & Seitz, Berlin 2010. 216 Seiten, 24,80 €.
Kategorie: PolenSchlagworte: Nico Bleutge, Piotr Sommer
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