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Veröffentlicht am 3. Juli 2010 von lyrikzeitung
Die Aura des Rätselhaften, Exorbitanten und Kosmischen, die ihre berühmten Poeme „Det/Das“, „Alphabet“ und den grandiose Sonettenkranz „Das Schmetterlingstal“ umgeben sollte, begann sich hier zu entwickeln: im zweiten Gedichtband „Gras“ aus dem Jahr 1963. Die erstmalige, kongeniale Übertragung des Buchs ins Deutsche durch Hanns Grössel schließt eine empfindliche Lücke, weil „Gras“ einen Wendepunkt im Schaffen der Dichterin markiert. Die Gedichtfolge dokumentiert den Schreibprozess, der die Autorin von knappen Minimalgedichten wie „Liebe“ oder „Sommerkurzes Leben“ zu beweglichen epischen Strukturen führte, wie sie in „Begegnung“ zum ersten Mal auftauchen. Ohne diese Entwicklung wären die späteren Groß- und Systemgedichte nicht denkbar. Alles beginnt mit detailversessenen Naturbeobachtungen, die im Aufsteigen und Verschwinden der Dinge bereits universelle Bewegungen erkennen lassen. / Dorothea von Törne, Die Welt
Gras. Von Inger Christensen. A. d. Dän. v. Hanns Grössel. Kleinheinrich, Münster. 128 S., 25 Euro.
Kategorie: DänemarkSchlagworte: Dorothea von Törne, Hanns Grössel, Inger Christensen
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