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Veröffentlicht am 30. Juni 2010 von lyrikzeitung
Matthias Zarbock
„Wiedervereinigung der Texte II:
Nietzsche und Bukowski“
Wir Künstler! – Wenn wir ein Weib lieben, so haben wir leicht einen Haß auf dickarschige Schwestern,
und alle diese kleinarschigen Leute in Shorts, gerne denken wir überhaupt daran vorbei, aber wenn
einmal unsere Seele diese Dinge streift, so zuckt sie ungeduldig und blickt verächtlich nach der Natur
hin.
Da macht man die Ohren zu gegen alle Physiologie und dekretiert für sich insgeheim: „Ich sehe ihre
BEINE! BIS OBEN HIN!“ All das Nylon, die Reizwäsche, Strapse, der ganze Scheiß…“
„Der Mensch unter der Haut“ ist allen Liebenden ein Greuel und Ungedanke, eine Gottes- und
Liebeslästerung. Moses rülpste. Mein Gott, was die Männer alles lernen mußten. Dann ein Meer von
Samen unter ihrem Kinn: aber weil ihm niemand diesen Dienst erweisen konnte, so verhehlte er sich die
Natur und Mechanik, so gut er konnte, und lebte im Traume.
Die meisten von uns waren vor irgend etwas davongelaufen – Wir Künstler! vor Frauen, Rechnungen,
Babys oder anderen Schwierigkeiten, die einem über den Kopf gewachsen waren – wir Nachtwandler des
Tages!
Nietzsche, 1882 und Bukowski, 1972.
Aus:
aktaion . Literatur und Kunst im Net (Matthias Zarbock) [Link von 2000, funktioniert nicht mehr]
Vgl. hier
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Charles Bukowski, Friedrich Nietzsche, L&Poe-Anthologie, Matthias Zarbock, Mea: Poetologisch
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