68. Handwerker und Poeten

Ich will Kunst als Poesie. Poesie! Kunst ist Poesie! Menschen brauchen Poesie. Das war von Anfang an so. Belehren tut die Theologie oder die Philosophie oder die Ethik. Aber nicht die Kunst. Kunst war immer Poesie. Und die besten Künstler waren immer Poeten – alle anderen waren Handwerker. …

Es geht darum, das Unmittelbare zu sehen und es in Verbindung zu bringen mit anderen Sichtweisen, mit solchen, die eine emotionale Aufgeladenheit besitzen. Man muss nichts erfinden: Es geht darum, uns die Welt so vor Augen zu führen, wie wir sie potenziell in uns tragen – aber nicht sehen können, weil wir an unseren Gewohnheiten hängen. Das ist das Poetische. / Der Ausstellungsmacher Jean-Christophe Ammann im Gespräch mit der NZZ, 12..6.

One Comment on “68. Handwerker und Poeten

  1. Die alte Abgrenzung zwischen „artist“ und „artisan“. Ich bin von dieser Abgrenzung auf Autorenseite nicht mehr überzeugt. Zu bedeutsam ist die Abgrenzung auf Rezepientenseite, wie ja auch Ammann folgerichtig ausführt. Das Woher eines Werkes tritt in den Hintergrund gegenüber konkretem Erleben in der Begegnung. Insofern sehe ich einen Bezug zur gegenwärtigen Debatte über die Urheberrechte.

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