102. „Hobe“ und „dobe“

Es wurde deutlich, dass Dialekt immer mehr ein Exotendasein führt und vom Aussterben bedroht ist. Doch hat er auch seine Vorteile, wie der Abend zeigte. Denn er verkürzt Aussagen: Mit wenigen Worten kann mehr gesagt werden, es entsteht kein Sinnverlust. Der Sprecher vermittelt dem Hörenden ein anderes Erleben und Verstehen als im Hochdeutschen, erfuhren die Gäste.

Ein Beispiel: „Hobe“ bedeutet, dass eine Person sich oben befindet; gleichzeitig wird damit auch deutlich, dass diejenige Person, die das „hobe“ verwendet, sich ebenfalls oben befindet. Anders dagegen das „dobe“. Damit wird ausgedrückt, dass die Person, nach der gefragt wird, sich oben befindet. Derjenige, der in diesem Fall die Antwort gibt, sich aber im unteren Bereich oder woanders befindet. Zahlreiche Beispiele machten dies deutlich. / Lauterbacher Anzeiger 22.5.

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