61. Deutsche Dichterin

Die vor 40 Jahren verstorbene Schriftstellerin Nelly Sachs galt lange Zeit als lyrische Anwältin Israels, ihr Werk wurde nicht zuletzt durch die Begründung zum Erhalt des Nobelpreises 1966 oft auf die jüdische Thematik festgeschrieben. Dem schwedischen Schriftsteller Aris Fioretos ist es nun gelungen, mit einer neuen Werkausgabe den Blick auf den gesamten literarischen Kosmos von Nelly Sachs zu öffnen. / Carola Wiemers, DLR

Nelly Sachs: Gedichte 1940-1950. Kommentierte Ausgabe in vier Bänden. Hrsg. von Aris Fioretos. Bd. 1. Hrsg. von Matthias Weichelt. Suhrkamp Verlag 2010. 344 Seiten. 44 Euro.

Nelly Sachs: Gedichte 1951-1970. Bd. 2. Kommentierte Werkausgabe. Hrsg. von Ariane Huml und Matthias Weichelt. Suhrkamp Verlag 2010. 426 Seiten. 44 Euro.

Franz Lennartz, Deutsche Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, 1969:

Sachs, Nelly (10.12. 1891 in Berlin), eine dichterische Schwester  des „schwarzen Schwans Israels“, der Else Lasker-Schüler, verbrachte „sieben Jahre unter Hitlers Schreckensherrschaft“ und wurde im letzten Augenblick vor der „Verschickung“ im Frühjahr 1940 mit ihrer Mutter nach Schweden gerettet. Diese „Rettung“ war durch die Dichterin Selma Lagerlöf und den Malerprinzen Eugen von Schweden vorbereitet worden.

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