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Veröffentlicht am 6. Mai 2010 von lyrikzeitung
Es scheint Mut dazuzugehören, würde es sonst so selten getan? Vielleicht auch nur Phantasie. Vielleicht sind das auch Synonyme? Wie auch immer, eine gute Nachricht aus Sachsen:
Es gibt Bedarf, es herrscht Nachfrage nach dieser jahrhundertealten Form der Literatur.
Lyrik wird also gebraucht. Das findet auch die „Freie Presse“ und wird ab heute ein Gedicht pro Woche auf ihrer Kulturseite drucken. Denn Gedichte haben, auch wenn dahinter längst nicht mehr nur Gereimtes steht, nach wie vor ihre Leser, vor allem Leserinnen. Eine Umfrage ergab: Etwa die Hälfte aller Deutschen bekennen sich zum Lesen von Lyrik, 40 Prozent davon sind Männer, 60 Prozent Frauen. Vor allem wenn es ums Thema Liebe geht, wird gerne zum Gedicht gegriffen.
Nicht von Hinz und Kunz wird das von der „Freien Presse“ ausgewählte „Gedicht der Woche“ sein, aber auch nicht von Goethe und Schiller. Oder doch? Wir drucken vor allem Dichter der Region, Lyrik aus Mitteldeutschland. Aber nicht nur sie. Die Alten: von Gellert bis Ringelnatz. Die Aktuellen: Thomas Rosenlöcher und Barbara Köhler, zwei Beispiele aus Sachsen. Und noch ein paar andere, (noch) Unbekannte oder zu Unrecht Vergessene. …
Die Auswahl der Gedichte für diese Reihe der „Freien Presse“ haben drei Lyrik-Kenner aus der Region übernommen: Andreas Altmann, Dichter aus Hainichen, Matthias Zwarg aus Zschopau, Leiter des Buchprogramms der „Freien Presse“ und ein Literaturhistoriker, Klaus Walther aus dem Erzgebirge.
Vor Jahren gaben der Chemnitzer Literaturhistoriker Albert Soergel und der Dichter Johannes von Günther eine „Auslese aus der deutschen Lyrik“ heraus, das war 1929, sie nannten ihr Buch „Kristall der Zeit“. Das wäre ein treffender Titel auch für diese Anthologie. / Freie Presse 6.5.
(Hoffentlich geben sie es im Netz frei, damit die gute Dauernachricht übers Erzgebirg hinausstrahle! Vorsorglich habe ich den Kulturteil der Zeitung in die Zeitungslinks meine Links-Seite eingefügt. Mögen sie von Lyriklesern aus der ganzen Welt mit Klicks überschwemmt werden!)
Nachtrag: Ach nein, Sie müssen nicht hinklicken. So groß sind Mut und Phantasie auch wieder nicht. Da sie heute beginnen und man online nur den Start der Serie erfährt, nicht aber wenigstens den Titel des Gedichts, bleibt es ein sächsisches Phänomen. Denn wieviele L&Poe-Leser aus Pommern, Polen oder Ankara werden wohl die „Freie Presse“ kaufen? Vielleicht verrät uns ein Leser aus Chemnitz, welche Gedichte sie drucken?
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Albert Soergel, Andreas Altmann, Barbara Köhler, Freie Presse, Johannes von Günther, Klaus Walther, Matthias Zwarg, Sachsen, Thomas Rosenlöcher
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