70. Welt verbessern

„Ich glaube, dass die Aufgabe der Kunst im Wesentlichen Verbesserung ist. Das Ziel des Meditierens über die Welt ist es letztlich, die Welt zu ändern. Es ist dieser Verbesserungsaspekt der Literatur, der ihr die ethische Dimension gibt.“

Lesen wir richtig? Solch ein Motto (Zitat Donald Barthelme) für eine neue deutsche Lyrikanthologie überrascht uns. Umso mehr, weil hier nicht einige Veteranen nostalgisch den Geist von 1968 besingen, sondern weil es politische Lyrik jüngerer Autoren ist, die Herausgeber Tom Schulz in „alles außer Tiernahrung“ zusammengetragen hat.

Globalisierung und Gender, Armut und Arbeitslosigkeit – Schulz behauptet, dass der gegebene Zustand der Welt politische Lyrik geradezu provoziert. Politische Poesie versteht er als „Code des Humanen“, als „Ästhetik des Widerspruchs“, allerdings in Abgrenzung zum bloß „politisch Korrekten“ und „moralisch Angesäuerten“.

Solche Töne haben wir lange, zu lange nicht mehr gehört. / Oberösterreichische Nachrichten

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