156. Unsichtbare Hand

So machte Neuhoff, Leiter des Instituts Stiftung und Gemeinwohl an der Uni Witten/Herdecke, auf interessante Zusammenhänge aufmerksam: Bereits 1776 übersetzte Johann Friedrich Schiller, ein Onkel des bekannten Poeten, das Hauptwerk „Wohlstand der Nationen” von Adam Smith. Dieser gilt als einer der Gründerväter der modernen Ökonomie.

Seine moralphilosophische „Theorie der ethischen Gefühle” (1759) hatte der Dichter Schiller ebenso studiert wie die wirtschaftlichen Analysen des Schotten, bei denen die berühmte Metapher der ordnenden, „unsichtbaren Hand” auftaucht.

Das Bild der „unsichtbaren Hand” diente Neuhoff nun dazu, ein Band zu spannen zwischen Schiller und Smith- Seine These: Schiller habe die „unsichtbare Hand” von Smith in seine eigenen Dichtungen importiert. Nicht selten tauche bei Schiller die „unsichtbare Hand” direkt oder indirekt, etwa als „unsichtbare Hand der Vorsicht”, auf. Ob die „Hand” Schillers aber tatsächlich dieselbe ist wie jene von Smith wurde allerdings nicht zweifelsfrei geklärt, denn: Reicht die Smith-Lektüre Schillers dafür als Indiz? Meinte Smith nicht eher ökonomische Marktprozesse, Schiller dagegen persönliche Läuterung? / derwesten.de

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..