60. Faszination der Tanka

Die Faszination der Tanka liege in der mysteriösen Kraft der Sprache, die über die Wirkung der Alltagssprache hinausreicht, heißt es im Vorwort. Diese stellt sich nicht unbedingt beim Lesen der ersten Gedichte ein, aber je weiter man vordringt, desto mehr findet man einen Gedanken, einen Satz, eine Formulierung oder ein ganzes Gedicht, das den Leser berührt oder in einer besonderen, nicht definierbaren Weise anspricht.

Denn wer kann sich diesen Worten entziehen:

Mein Herz, das dich liebt
ist in tausend Stücke
zerbrochen.
Doch bleibt es erhalten
in jedem einzelnen Splitter

Izumi Shikibu, von der diese Zeilen stammen, war Dienerin bei der Frau eines Kaisers. Das Gedicht entstand bereits im Jahr 1007. /handwerk.info.de

Gäbe es keine Kirschblüten … Tanka aus 1300 Jahren, Yukitsuna Sasaki, Eduard Klopfenstein und Masami Ono-Feller, 2009, Reclam

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